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Pilzzucht auf Stroh

Auswahl von Stroh und der Pilzbrut sowie Vorbereitung zur Pilzzucht

Pilzbrut im Strohballen

Stroh ist für die Pilzzucht von Austernpilz, Kräuterseitling, Riesenträuschling, Pioppino, Rosenseitling, Limonenseitling und Braunkappe geeignet! Für die Pilzzucht auf Stroh benötigen Sie Stroh-Pressballen mit einer Kantenlänge von mindestens 50x50x50cm bis maximal 100x50x50cm, denn bei der Auswahl der geeigneten Strohballengröße für die Pilzzucht darf nicht außer Acht gelassen werden das der Strohballen z.B. nach dem Wässern ein wesentlich höheres Ballengewicht aufweist und auch das dafür notwendige Behältnis ausreichend groß genug sein muß um diesen aufzunehmen. Für eine Strohballengröße von 50x50x50 cm benötigen Sie mindestens 750ml Körner- Pilzbrut. Für die Pilzzucht auf Stroh ist am besten Weizenstroh geeignet, aber auch Gerstenstroh liefert gute Erträge wenn kein Weizenstroh zur Verfügung steht. Wenn möglich beschaffen Sie sich für Ihre kleine Pilzzucht möglichst unbehandeltes Stroh von einem Biobauern oder dem Bauer Ihres Vertrauens also Stroh welches keine Spritzmittel insbesondere Anti Pilzmittel bzw. Fungizide enthält. Denn diese würden das Pilzwachstum behindern bzw. im schlimmsten Fall zum Absterben der Pilzbrut führen. Auch sollte das Stroh für eine erfolgreiche Pilzzucht nicht älter als ein Jahr sein und darf auf keinen Fall feucht oder schimmelig riechen.

Wässern des Strohballens

Strohballen wässern

Tauchen Sie den Strohballen für 1-2 Tage in einem Wasserfass, welches mit frischem Leitungswasser gefüllt werden sollte, völlig unter und beschweren Sie den Strohballen gegen Aufschwimmen mit Steinen oder mit einem mit Wasser oder Sand gefüllten Eimer. Wichtig ist das der Strohballen völlig vom Wasser überdeckt wird. Füllen Sie, während der Strohballen Wasser aufnimmt, immer wieder frisches Wasser nach.

Nach 1-2 Tagen nehmen Sie den Strohballen heraus, indem Sie die Wassertonne einfach langsam umkippen und lassen diesen noch einen weiteren Tag abtropfen.

Strohballen mit Pilzbrut beimpfen

Stoßen Sie die Mikrofilterflasche mit der Pilzbrut ungeöffnet vorsichtig auf einem weichen Untergrund so lange auf bis sich diese in der Flasche löst und schütteln Sie die Pilzbrut noch so lange bis sich der größte Teil der Körner voneinander gelöst hat. Drücken Sie die Pilzbrut mit "sauberen Händen" 10-15 cm tief in den Ballen hinein. 

Pilzbrutflasche schütteln
Einstichstellen verschließen

Durchwachsphase des Pilzzucht Strohballens

Einstichthermometer im Strohballen

Nun sollte die Umgebungstemperatur des so vorbereiteten Pilzzucht-Ballens durchschnittlich bei mindestens 15 °C aber nicht mehr als 22 °C liegen. Bei höheren Umgebungstemperaturen besteht die Gefahr das die Strohballen Innentemperatur welche aufgrund der Aktivität des in das Stroh hineinwachsenden Pilzmyzels immer höher ist als die Umgebungstemperatur, 34°C übersteigt was zu einer dauerhaften Schädigung der Pilzbrut und des Pilmyzels führen kann. Man kann die Strohballen-Innentemperatur auch mit einem Einstichthermometer welches in jedem gut ausgestatteten Garten oder Baumarkt für ein paar Euro erhältlich ist kontrollieren. Die ideale Strohballen Innentemperatur liegt zwischen 20 und 25 °C. In diesem Temperaturbereich wächst das Pilzmyzel am schnellsten.

Pilzzucht und Ernte

Achten Sie immer darauf, dass Ihre Strohballenkultur nicht austrocknet! Wenn alle Bedingungen stimmen ist der Strohballen nach 4-6 Wochen komplett mit Pilzmyzel besiedelt und mit der Pilzzucht kann begonnen werden. Sind die Bedingungen wie die Umgebungstemperatur oder Strohqualität nicht so ideal kann es auch wesentlich länger dauern bis sich erste Pilze zeigen. Das Pilzwachstum wird nun durch verschiedene Faktoren wie z.B. einen Temperatursturz im Sommer oder Regenfälle, welche zu Abkühlung und höherer Luftfeuchte führen ausgelöst. Über einen Zeitraum von über einem Jahr kann man nun immer wieder mit leckeren Pilzen rechnen. Der zu erwartende Gesamtertrag kann je nach dem wie optimal das Pilzmyzel das Stroh besiedelt hat und die Pilzzucht Kultur gepflegt wurde bei bis zu max. 20% vom Ballengewicht liegen.

Autor: Hagen Breck