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Erzeugung von Mutterbrut

Grundsätzliches

Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Erzeugung von kontaminationsfreier Mutterbrut, ist eine möglichst keimfreie Umgebung. Um dies zu gewährleisten müssen alle sterilen Arbeiten in einer Impfbox, sterilen Werkbank oder einem Reinraum durchgeführt werden.

Mit der Reinkultur wird eine so genannte Mutterbrut erzeugt.
Für die Erzeugung von Mutterbrut benötigt man Getreidekörner einer Getreideart wie Weizen, Hirse oder Roggen mit ausreichendem Rohprotein und Nährstoffgehalt für eine schnelle und kräftige Besiedlung.

Herstellung von Mutterbrut

Mutterbrut herstellen

Die Getreidekörner werden so lange gekocht, bis sie ausreichend Flüssigkeit aufgenommen haben. Anschließend lässt man die Getreidekörner auf einem Sieb abdampfen und trocknet diese mit einem Fön oder Heizlüfter nur so lange bis die Oberfläche nicht mehr nass ist. Anschließend vermischt man die noch leicht klebrigen Getreidekörner mit Gips oder Kalk um ein zusammenkleben dieser zu verhindern und den pH-Wert zu stabilisieren.

Sterilisation der Mutterbrut

In einem mit Mikrofiltern bestückten Mikrofiltertüten, Mikrofilterflaschen oder in einem mit oder Wattepfropfen versehenen durchsichtigen und hitzebeständigem Behältnis wie z.B. einer Glasflasche, werden die vorbehandelten Getreidekörner dann bei mindestens 121°C sterilisiert.
Die Zeitdauer richtet sich nach der Größe der Mikrofilterflaschen oder Tüten bzw. Menge der Mutterbrut, da die Hitze bei einer großen Menge an Getreidekörnern länger braucht um bis in den Kern des Behältnisses vorzudringen, als bei einer kleinen Menge Mutterbrut.

Beimpfen der Mutterbrut und Besiedlung

Nach dem Abkühlen auf 20°C, wird die Mutterbrut unter Reinraumbedingungen mit der Reinkultur, durch herauslösen des mit Myzel bewachsenen Nährmediums aus der Petrischale und Zugabe zu der sterilen Mutterbrutgrundlage beimpft.

Die beimpfte Mutterbrut wird dann in einem Wärmeschrank oder in einem zusätzlich vor Verunreinigungen schützenden Behältnis in einem Raum bei mindestens 20°C, aber höchstens 25°C, gelagert. Die Mutterbrut wird solange gelagert, bis sie vollständig mit Pilzmyzel durchwachsen ist.
Zwischenzeitlich wird die Mutterbrut für eine schnellere Besiedlung geschüttelt, um die durchwachsenen Teile mit den noch nicht besiedelten Teil zu vermischen.
Sobald alle Getreidekörner komplett durchwachsen sind, ist die Mutterbrut zur Erzeugung von Körnerbrut bzw. Pilzbrut verwendungsfähig und im Kühlschrank bei 5-7 °C längere Zeit lagerfähig.

Autor: Hagen Breck