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Pilze auf Substratmischungen züchten

Grundvoraussetzungen

Für die Erzeugung von Pilzzucht-Kulturen auf Pilz-Substratmischungen benötigt man einen möglichst keimfreien Arbeitsplatz. Vor allem die Reinheit der Luft ist sehr wichtig. Das erreicht man mit einem für die Pilzzucht geeigneten Reinraumfilter. Für Hobby-Pilzzuchtzwecke ist schon ein handelsüblicher Hepa-Filter aus dem Baumarkt ausreichend.

Zusammensetzung des Pilzsubstrates

Die Zusammensetzung von Pilzzucht-Substraten muss auf die jeweilige Pilzart abgestimmt werden, um gute Pilzzuchterfolge zu gewährleisten. Grundsätzlich verwendet man für die Pilzzucht Sägespäne und andere Energielieferanten wie Getreide zur Aufwertung. Wichtig ist bei Pilz-Substratmischungen eine pH-Wert Stabilisierung mittels kohlensauren Kalks der einen Absinken des pH-Wertes durch Keime im Pilz-Substrat verhindert. Die Menge liegt bei 1-2 %. Der Feuchtegehalt im Pilzsubstrat ist für einen guten Pilzzucht-Erfolg sehr wichtig. Der Feuchtegehalt sollte bei Pilz-Substrat zwischen 60-65 % liegen.

Pilzsubstrat Grundrezept

Hier ein Grundrezept für ein Pilzucht-Substrat, welches sich für viele holzbewohnende Pilzarten eignet, ausreichend für eine 5 Liter Pilzkultur:

4 Liter Buchenspäne, 1 Liter Getreide, 0.1 Liter kohlensaurer Kalk, ca. 2 Liter Wasser

Die Substratbestandteile werden trocken gründlich miteinander vermischt.
Dann wird Wasser zugesetzt, bis die Pilzsubstratmischung gesättigt ist.
Es darf sich nach einer Ruhezeit kein Wasser auf dem Grund der Mikrofiltertüte absetzen.

Sterilisation des Pilzsubstrates

Die Pilzsubstratmischung wird in eine Mikrofiltertüte gefüllt, verschweißt und bei mindestens 121°C unter Dampfdruck in einem Autoklav sterilisiert. Die Sterilisationszeit kann man durch Überprüfen der Substrattemperatur im Kern des Pilzzuchtsubstrates mit einem im Laborhandel erhältlichen Maximumthermometer ermitteln. Die Sterilisationszeit wird bei einer 5 Liter Pilzkultur mindestens 3 Stunden betragen. Nach Abkühlen des Pilzzucht-Substrates, wird unter Reinraumbedingungen ca. 5-10 % Pilzbrut zugesetzt und in der erneut verschlossenen Mikrofiltertüte mit dem Pilzzuchtsubstrat vermischt.

Besiedlungsphase des Pilzsubstrates

Die Pilzkulturen werden dann bei mindestens 20°C aber nicht mehr als 25°C zum Durchwachsen gelagert. Nach der Durchwachsphase der Pilzkultur wird die Fruchtung durch Absenken der Temperatur und erhöhen des Sauerstoffgehaltes durch Entfernen der Folie eingeleitet. Die Temperaturen sollten dann abhängig von der Pilzart zwischen 10-20°C liegen. Die Zucht von Pilzen auf Pilzzuchtsubstraten wird hauptsächlich in der gewerblichen Pilzzucht angewandt, da für die Herstellung von sterilen Pilzsubstraten einige technische Voraussetzungen notwendig sind, um Ausfälle weitestgehend zu vermeiden und eine gleichbleibende Qualität zu gewährleisten. Der versierte Hobby-Pilzzüchter kann aber auch mit einfachen Mitteln auf sterilen Pilzsubstraten gute Pilzzucht-Erfolge erzielen.

Autor: Hagen Breck