Pilze auf Holz züchten
Benötigte Materialien
Um schmackhafte Pilze auf Holzstämmen oder Baumstümpfen zu züchten, benötigt man frisch geschlagene Laubholzstämme mit einer noch handhabbaren Länge von maximal einem Meter und einem Durchmesser von bis zu 40 cm sowie frische hochwertige Körner, Chips oder Substrat Pilzbrut.
Als Hilfsmittel nutzt man eine Verschlußmasse wie Ton, Bienenwachs oder Klebeband und Werkzeuge, wie eine Hand oder Kettensäge, ein Küchenmesser oder eine Spachtel und Spiritus zum Desinfizieren der Gerätschaften.
Holzarten
Wichtig um erfolgreich Pilze züchten zu können, ist möglichst frisch geschlagenes Laubholz wie Buche, Eiche oder Birke, welches nicht älter als 2-3 Monate geschlagen sein darf. Bei älterem Holz besteht die Gefahr, dass schon so genannte Konkurrenzpilze oder andere Mikroorganismen das Holz besiedelt haben. Die Konkurrenzpilze verhindern, dass der gewünschte Zuchtpilz das Holz durchwachsen kann und verwehrt somit wichtige Nährstoffe.
Beimpfung der Pilzzucht-Hölzer
Der Stamm wird mittels Ketten oder Handsäge wechselseitig gegen die Faserrichtung zu 2/3, alle 30 cm eingeschnitten. Vor dem Beimpfen der Hölzer sollte man sich Hände und Werkzeug mit Spiritus desinfizieren. Dies hält die Anzahl der Keime, die in Verbindung mit Pilzbrut und Impfstelle kommen können, möglichst gering.
Die Pilzbrut wird nun mit Messer oder Spachtel fest in die Sägeschlitze gestopft. Ein schlitzförmiger Trichter, gefertigt aus einer biegsamen Plastikflasche, kann dabei das Einfüllen der Pilzbrut wesentlich erleichtern.
Anschließend werden die Sägeschlitze der Pilzzuchthölzer mit Ton, Bienenwachs oder Klebeband verschlossen. Dadurch wird ein Herausrieseln der Pilzbrut aus den Impfstellen zu verhindert und Ungezieferfraß vermieden.
Durchwachsphase
Die Holzstämme lagert man dann bei mindestens 15°C, aber höchstens 25°C, an einem möglichst feuchten Ort. Während der kompletten Kulturdauer dürfen die Pilzzuchthölzer nicht austrocknen und müssen stets feucht gehalten werden. Abhängig davon, welche Pilze man auf Holz züchten möchte, liegt die Durchwachszeit je nach Pilzart bei 1-15 Monaten.
Aufstellungsvarianten zur Zucht von Pilzen auf Holz
Hat man nur wenige Hölzer beimpft, reicht es diese bodennah einzugraben. Es empfiehlt sich die Hölzer entweder flach liegend oder stehend, nicht bis ganz zur Hälfte, zu vergraben. Hierbei wird die Bodenfeuchte gegen zu schnelle Austrocknung genutzt. Ein Bodenkontakt der Pilzzucht-Baumstämme gibt dem Pilzmyzel auch die Möglichkeit in das umliegende Erdreich hineinzuwachsen und sich so, mit zusätzlichen Nährstoffen und Feuchtigkeit zu versorgen.
Um effektiv und platzsparend auf einer größeren Anzahl an Baumstämmen Pilze zu züchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten die Pilz-Hölzer bzw. Pilz-Kulturen zu lagern. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Kreuzstapel, ähnlich wie beim Bau einer Blockhütte. Durch die sich ergebenden Lücken, ermöglicht diese Lagerung einen guten Zugriff zur Ernte der Pilze. Die Höhe des Kreuzstapels sollte aber eine Armlänge nicht überschreiten. Sonst wird das Erreichen der Stellen, an denen sich Pilze bilden, erschwert. Dieser Kreuzstapel kann nach dem Beimpfen bzw. während der Durchwachszeit zur Vermeidung von zu schneller Austrocknung mit gelochter Folie abgedeckt werden.
Nach der Durchwachszeit kann mit der Zucht der Pilze auf dem Holz begonnen werden. Die geschieht durch Anregung der Fruchtung der beimpften Baumstämme durch Wässern, Verminderung der Temperatur und reichlich Durchlüftung. Die Pilzzucht auf Holzstämmen eignet sich sehr gut, um im Freiland naturnah und kostengünstig Pilze zu züchten.
Autor: Hagen Breck