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Pilze auf Stroh züchten

Pilzzucht auf Stroh

Nicht nur auf Baumstämmen und Baumstümpfen, sondern auch auf auch auf Stroh kann man Pilze züchten. Für die Pilzzucht auf Stroh, eignen sich Pilzarten wie der Austernpilz bzw. Austernseitling sehr gut und liefern vor allem auf Weizenstroh sehr gute Erträge. Wichtig ist, um erfolgreich Austernpilze auf Stroh zu züchten, trockenes und möglichst frisches Weizenstroh. Stroh, welches feucht-muffig oder schimmelig riecht, ist schon mit zahlreichen Keimen bzw. Mikroorganismen besiedelt. Dies hemmt ein schnelles und sauberes Einwachsen des Austernpilz-Myzels und verhindert somit ein erfolgreiches und ertragreiches Züchten von Austernpilzen.
Da ein Strohballen aus einer Vielzahl von Strohalmen besteht, welche teilweise durch Staub verunreinigt sind, keimen diese im Strohballen befindlichen Mikroorganismen nach befeuchten des Strohes in großer Anzahl aus.

Entkeimung des Strohes

Um das Stroh für die Zucht von Pilzen ausreichend keimfrei zu machen, muss man es auf die ein oder andere Art entkeimen. Im Hobbypilzzucht-Bereich, gelingt das mit einem relativ einfachen Verfahren, welches man seminärobe Fermentation nennt. Dafür wird die schlagartige massenhafte Vermehrung der Mikroorganismen im Stroh, in einem Medium mit einem begrenzten Sauerstoffgehalt, wie Wasser, zugelassen. Die leicht verfügbaren Nährstoffe im Stroh werden von den Mikroorganismen in kurzer Zeit zusammen mit dem Sauerstoff fast vollständig abgebaut. Sobald dieser Zustand erreicht ist, stirbt der größte Teil der Mikroorganismen ab und auf dem so behandelten Stroh lassen sich nun Pilze züchten.

In der Praxis gibt man einen Strohballen in einen Behälter z.B. in ein Wasserfass, beschwert diesen gegen Aufschwimmen und befüllt das Fass mit Wasser. Diese Form der Entkeimung funktioniert aber nur ab einer Wassertemperatur von 18-25 °C ausreichend und schnell genug. Schon nach 1-2 Tagen entwickelt sich die Mikroorganismen-Population rasant, was man am Aufsteigen von Luftblasen im Wasser erkennt. Nach weiteren 5-10 Tagen, wenn kaum noch Luftblasen aufsteigen ist die seminärobe Fermentation beendet. Das Wasser wird aus dem Behälter abgelassen und das Stroh sollte nun zeitnah mit Pilzbrut beimpft werden.

Autor: Hagen Breck